„The role of the manager, in short, is becoming that of a coach.”
Der Impuls der Autorinnen, dass Führungskräfte sich von traditionellen Kommando- und Kontrollpraktiken und hin zu etwas ganz anderem bewegen müssen, ist in diesen Zeiten wichtiger denn je. Denn eine Führungsposition innezuhaben ist oft irreführend – sogar, wenn man dieser Position einen bestimmten Titel zugewiesen bekommen hat. Bekommt man eine Führungsposition, sollten man sich immer daran erinnern, dass der Titel alleine einen nicht zur Führungsraft macht.
Führungskräfte, die sich nur auf ihre Führungsposition verlassen, verlieren häufig sehr schnell an Bedeutung, denn sie legen sehr großen Wert auf ihr Ansehen, aber nur wenig Wert, andere zu führen. Das führt dazu, dass sie schnell als Positionsführer gebrandmarkt werden.
Positionsführer ernähren sich von Politik und befinden sich auf der ersten von fünf Ebenen der Führung. Sie fokussieren sich auf Kontrolle ihrer Mitarbeiter anstatt zu überlegen, wie sie ihnen für mehr Erfolg dienen könnten. Für Positionsführer sind ihre Rechte wichtiger als ihre Verantwortung.
So denken Führungskräfte, wenn sie Positionsführer sind:
Top-down: „Ich bin über dir.“
Abstand: „Ich lasse die Mitarbeiter nicht zu nah an mich heran.“
Eindruck: „Ich tue immer so, als ob ich alles kann.“
Stärke: „Ich lasse die Mitarbeiter nie meine Schwächen sehen.“
Selbstsucht: „Meine Mitarbeiter sind dafür da, mir zu helfen.“
Macht: „Ich bestimme über die Zukunft meiner Mitarbeiter.“
Einschüchterung: „Meine Mitarbeiter müssen das machen…“
Regeln: „Die Regeln sagen und bestimmen…“
Hier sind fünf konkrete Aufgaben, wenn Sie sich vom „Boss“ zur Führungskraft entwickeln wollen:
- Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern nie mehr aus der Position des Vorgesetzten heraus, sondern nehmen Sie die Rolle eines Mentors für die Mitarbeiter ein. Schreiben Sie auf, wie ein Mentor mit einer Person sprechen würde, wenn er Veränderungen im Verhalten dieser Person wünscht.
- Verbieten Sie sich selbst, jemals wieder von Regeln zu sprechen, die einzuhalten sind. Bauen Sie anstatt dessen Verbindungen mit Ihren Mitarbeitern auf. Schreiben Sie auf, wie Sie mit jedem Mitarbeiter individuell eine ganz persönliche Verbindung aufbauen wollen.
- Suchen Sie ganz bewusst persönliche Gespräche mit Ihren Mitarbeitern. Schreiben Sie auf, mit welchem Mitarbeiter Sie über welche Themen sprechen werden, die nicht beruflichen Charakter haben.
- Verbieten Sie sich selbst, jemals wieder Ihren Titel oder Ihre Position in Arbeitssitzungen zu nennen oder in Gesprächen mit Ihren Mitarbeitern zu erwähnen.
- Lernen Sie zu sagen, „Ich weiß es nicht“. Schreiben Sie auf, in welchen beruflichen Gebieten Sie wirklich unsicher sind und welchem Mitarbeiter Sie es bezogen auf diese beruflichen Gebiete es auch direkt sagen werden, dass Sie vieles nicht wissen.
Diese Aufgaben werden Ihnen helfen, auf die nächste Führungsebene zu gelangen und wie ein Coach zu führen.
Viel Glück
Dr. Michael Stoermer